Nach dem Diplom in die Wirtschaft?
Der„Arbeits- und Organisationspsychologe“ sieht in der Schönheitsparade der Wirtschaftsexperten ziemlich alt aus. Schönwetterrezepturen und Gutmenschentum sind beim Unternehmer nicht gefragt, wenn die Kunden ausbleiben, wenn die Kredite fällig gestellt werden, wenn ganze Branchen blockieren und auch noch die Börse floppt. Da wird auch Unternehmensberatern bange und sogar Headhunter besinnen sich auf Sparprogramme. Die „globals“ haben es besser: Rückzug in amerikanischere Weltregionen, in denen die Rendite stimmt und die Börse blüht. Was tun Psychologen in einer scheinbar kränkelnden, siechenden Wirtschaft?

1. In den Medien stellt sich die Wirtschaft als Pflegeheim für Börsenkurse dar, dessen Personal sich an der Rendite abarbeitet. Managementleistung wird nach Kurs bewertet.
Aber: Nur wenige Prozent der deutschen Unternehmen sind börsennotiert. Die KMU dagegen, die kleinen und mittleren Unternehmen dominieren, stellen die meisten Arbeits- und Ausbildungsplätze, liefern den Löwen-anteil des Steueraufkommens. Das lokale und regio-nale Geflecht dieser KMU, in politischen Sonntags-reden gern auch zum „Mittelstand“ eingedampft, i s t hierzulande d i e Wirtschaft. Sie entzieht derzeit etwa 35% ihrer Aktivitäten dem staatlichen Durchblick (Schwarzarbeit/Grauer Markt) und geizt mit dem von ihr geschaffenen Mehrwert. Das macht zwar schlechte Zahlen und lässt die Verbände barmen, stört ernsthaft aber nur die Vertreter der Großorganisationen und keinesfalls den KMU-orientierten Psychologen.

2. In der psychologischen Lehre wird Wirtschaft als Arbeitfeld dargestellt, auf dem jedes Individuum seine Erfüllung und sein Glück finden muss. Dazu soll Psychologie beitragen – meist als Gegenkonzept zu Leistungsdruck und Anforderungen.
Aber: Nur Großorganisationen lassen da mit sich reden und spekulieren gleich auf den Feigenblatt-Effekt von partiellen und Insellösungen (Stichwort: Personalent-wicklung). KMU dagegen fragen unbeirrt nach dem direkten betrieblichen Nutzen der Psychologie: Fehlzeiten und Ausschuss reduzieren. Verfügbarkeit und Auftragsbestand steigern. Entwicklungspotentiale und Ressourcen besser nutzen. Willkommen, was dazu beizutragen verspricht und bei den Mitarbeitern ankommt: Scoring für die Führungskräfte, Rating und Korrektur der Abläufe, Aufrüstung der Arbeitsmittel.


Die Motivation dazu liefern unentgeltlich die Tarif- und Steuerpolitik und - aber leider teuer - auch etwaige DIN ISO–Pflichten oder auch mal ein dramatischer Konflikt mit dem Betriebsrat.

Die Fastfood-Welle hat Deutschland ganz nebenbei eine verblüffende Blüte der feinen Küche beschert. Der echte Küchenkönner verdingt sich eben gerade nicht beim Burgerbrater um die Ecke, sondern macht sich notfalls lieber selbständig. Auch in der Schwemme blitzgegarter Unternehmensberater kann sich der kompetente Psychologe kaum wohlfühlen. Und als ideologisches Feigenblatt im Großbetrieb müsste er alle sechs Wochen zum Quartal um seinen Job fürchten. Da ist eine Position auf der KMU-Ebene allemal interessanter, produktiver und mittelfristig auch sicherer. Unser Netzwerk ist jeden-falls seit 1967 ein zuverlässiger Start- und Landeplatz für kompetente Psychologinnen und Psychologen.

Texte
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-> Monsterschulen sollen Schule machen?

Schiller
Wir haben zu danken, Kollege Schiller..........
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